Freitag, 22. April 2011

„Du hast nur das JETZT zum Leben“ – Nachruf aus der Sicht von Ronald Hanisch


Vor wenigen Tagen ist ein Freund von mir verstorben. “Christian hat irgendwas im Unterleib”, kann ich mich an die letzte Meldung erinnern. Kann aber auch ganz etwas Anderes gewesen sein. Ist mir im Moment auch egal. Er ist tot. Ich bin schockiert und betroffen und weiß gar nicht, was ich mit den aufwühlenden Gefühlen in mir anfangen soll. Die letzte Info habe ich von einer seiner vier Mitarbeiterinnen aus seiner Zahnarztpraxis vor ca. 8 Monaten erfahren. Die ganze Zeit danach habe ich nicht dazu genutzt um nachzufragen, ob es ihm schon besser geht. Ich bin einfach davon ausgegangen, "das wird schon wieder"– salopp gesagt. Die Information über seine Verabschiedung bekam ich von seiner Frau per Mail. Wunderschön geschrieben und ganz nach dem Gedankenzugang von Christian und Irene. Ich zückte sofort mein Handy um ihr meine ersten Gedanken per sms zu senden. Sie ist eine tolle Frau. Die Ruhe in Person und von großer innerer Kraft. Sie gibt unter anderem Chi-Quong- und Tai-Chi-Kurse, aus der sie ihre Energie gewinnt. Ich mag Irene sehr, weiß aber viel zu wenig von ihr um mehr sagen zu können.

Christian war Zeit seines Lebens, was für ein komisches Wort, auf der ganzen Welt unterwegs um die Schamanen und Geistheiler und jegliche Art von alternativer Medizin zur Schulmedizin kennen zu lernen. Er war der Erste, der einen Zahnatlas erstellte, der die Verbindungen der Zähne mit den inneren Organen und Stellen des Körpers herstellte. Ich habe diesen Zahnatlas in mehreren Räumen Österreichs bereits entdeckt, ohne dass ich erwähnte, dass ich den Autor kenne.
Bei Christian habe ich das Seminar "Heilende Hände" besucht. Das waren vier Tage im Seminarzentrum Kraig, auf dem Anwesen der Beiden und weit weg von der Welt wie ich sie bis dato kannte. Ich fühlte mich wie auf einem anderen Stern und sehr, sehr wohl. Experimente wie Klangschalen in einer Höhle oder das Spüren von fließender Energie waren die Highlights, wie ich sie erlebte. Ich habe da auch das erste Mal erlebt, wie nach dem Morgensport nicht das Frühstück sonder Tai-Chi den Hunger nehmen kann. Mein erster Kontakt mit der asiatischen Kunst -mit Irene als Lehrerin- war sehr inspirierend.
Ich habe die vier Tage im selben Haus gelebt, gegessen und Erfahrungen gemacht, die ich nie vergessen werde. So wie diese Tage werde ich Christian immer in Erinnerung behalten. Das sind schöne Erlebnisse.
In Gedanken bin ich bei Irene und deren Tochter Namoani und wünsche, dass sie gut über die nächste Zeit kommen. Es dauert, das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber es wird besser. Die traurigen Momente werden den Lustigen weichen und nur mehr selten auftauchen...

Bei der Verabschiedung wurde um Sträucher gebeten, die rund um den Seminardom eingepflanzt werden. „Als lebendiges Zeichen der Erinnerung“, steht die wunderschön formulierte Bitte im Mail. Die Erinnerungen werden das sein, was letztendlich übrigbleibt. Ich bin mir sicher, Christian wird sehr vielen Menschen in sehr guter Erinnerung bleiben. Für uns gilt es wieder nach vorn zu schauen und das Leben JETZT zu Leben. Wir haben nur das Eine und wir haben immer nur DIESEN Moment. Es ist an der Zeit sich dessen wieder mal klar zu werden und dabei Christian als spirituelles Vorbild in uns weiter leben zu lassen.
Alles Liebe und viel Energie der lieben Irene und Namoani - Ronny

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen